Biokinematik bei Beinödem / Lymphödem

Hier gibt es Antworten auf viele Fragen, die ich immer wieder zu hören bekomme, wenn Beinödeme deutlich weniger sind oder sogar verschwinden nach einer Therapiestunde mittels Biokinematik. 

Beinödem oder auch Beinschwellung.

Meist sind beide Beine von dieser, in der Regel, schmerzlosen Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe betroffen. Das Beinödem beginnt oft an den Köcheln und breitet sich dann nach oben aus.

Wie kommt es dazu?

Es gib diverse Ursachen, warum ein Beinödem entstehen kann.

  • verminderte oder eingeschränkte Herzleistung (Rechtsherzinsuffizienz) 
  • erhöhter abdomainaler (Bauchbedingter) Druck wie z.B. bei Schwangerschaften
  • verminderte oder eingeschränkte Venenleistung (durch Venenklappeninsuffizienz)
  • verminderte oder eingeschränkte Muskelarbeit in den Beinen und Füssen (Muskelpumpeninsuffizienz)
  • Thrombose im Bein (meist schmerzhaft) -Blutstauung durch einen Verschluss oder Minderdurchfluss in der Vene wegen eines Blutgerinnsels
  • verminderte Nierenleistung (Niereninsuffizienz)
  • etc.

Was genau passiert dabei?

Beinödem des linken Fusses und Unterschenkels

Beinödem des linken Fusses und Unterschenkels

Alle diese Ursachen haben einen gemeinsamen Nenner. Sie erhöhen den Druck in den Beinvenen. Dieser Erhöhte Druck sorgt dafür, dass Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe austritt. Die Vene schwitzt sozusagen das Wasser aus dem Gefäss ins Gewebe hinein. Da nun das Wasser im Gewebe ist und nicht mehr im Gefäss, wird es auch nicht mehr so rasch abtransportiert. Es verweilt dort und es gibt eine Beinschwellung (Ödem). Diese Schwellung beginnt meisten bei den Köcheln und breitet sich dann nach oben hin weiter aus. Meistens sind beide Beine betroffen, jedoch kann sich dies auch nur auf ein Bein manifestieren. 

Was hat das mit dem Lymphsystem zu tun?

Wie bereits beschrieben  tritt Flüssigkeit aus dem Gefäss heraus in das Gewebe. Es gibt 1 System, welches dieses Wasser aus dem Gewebe wieder abtransportieren. Dies ist das Lymphsystem. Sie kennen das Lymphsystem vielleicht als Teil des Immunsystems. Eine Aufgabe des Lyphsystems ist es, überschüssiges Wasser aus dem Gewebe aufzunehmen und es anschliessend  in das Blut-Gefässsystem zurückzuleiten. Dies passiert im gesunden Zustand ohne Probleme. 

Bei einem Ödem kommt es zu einem vielfach höheren Austreten von Flüssigkeit in das Gewebe, und das Lyphsystem kommt mit dem Abtransport nicht mehr hinter her. Meist passiert der Abtransport Nachts, was zur Konsequenz führt, dass man des Nachts mehrmals erwacht, weil man Pinkeln gehen muss. 

Was soll ich tun?

Jegliche Wasseransammlungen sind immer dem Arzt zu melden. Dieser leitet danach die Untersuchung ein um die Ursache des Ödems zu finden. Er werden danach die nötigen Schritte zur Therapie eingeleitet.

Worin unterstützt mich die Biokinematik bei Beinödemen / Lyphödemen?

Der Grossteil des Blutes wird mittels der Muskelpumpe aus den Beinen herzwärts transportiert. Das heisst, jegliche Bewegung die ich mit den Füssen, Beinen mache aktiviert die Muskulatur (wie eine Pumpe von aussen auf die Gefässe) und diese wiederum unterstütz den Rückfluss des Blutes massgebend. Je mehr Muskeln ich also pro Schritt bewege desto mehr wird mein Blutrückfluss begünstigt.  Viele Menschen mit Beinödemen sind bewegungseingeschränkt. Ihr Muskulatur bildet sich zurück und unterstützt dabei die Ödembildung noch zusätzlich, da die Muskelpumpe nicht mehr ausreichend arbeiten kann. 

Die Biokinematik reaktiviert wieder die Bewegungsmöglichkeit der Füsse und Beine, womit mehr Muskelmasse aktiviert wird. Die Muskelpumpe kann wieder arbeiten und der Ödemabbau wird positiv beeinflusst. Der Körper wird damit stimuliert wieder normal zu arbeiten um das Herzkreislaufsystem damit zu entlasten. Ebenfalls sinkt die Gefahr auf Thrombosen in den Beinvenen. 

Was ist dann Lyphdrainage?

Bei einer Lyphdrainage wird von aussen (durch einen Arzt, Physiotherapie oder Masseur) das Lyphsystem angeregt mehr Wasser abzutransportieren aus dem betroffenen Gebiet. Dies schafft eine Erleichterung für einen Tag, jedoch ist dies keine Ursachenbehandlung. Lyphdrainagen können begleitend gemacht werden um die Symptome zu reduzieren. Lyphdrainagen sollten nur von Fachpersonal ausgeführt werden und auf Verordnung des Arztes. Vor allem bei Herzpatienten ist dies zu berücksichtigen.