Skoliose aka Krummer Rücken

Skoliose

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Der Körper der Wirbeltiere besteht eigentlich aus zwei Hälften, die bis zu einem gewissen Grad als eigenständige Körper aufgefasst werden können. Diese zwei Körper sind in der Mitte des Gesamtkörpers zusammengewachsen sodass eine rechte und eine linke Körperhälfte unterschieden werden kann. In den meisten Fällen sind diese beiden Körperhälften spiegelsymmetrisch identisch gebaut. sodass die eine Seite wie das Spiegelbild der anderen Seite aussieht. So sollte es jedenfalls bei den meisten Wirbeltieren und auch beim Menschen der Fall sein. Die Spiegelungsebene geht dabei hinten durch die Mitte der Bandscheiben und vorne durch die Mitte des Brustbeins und die Schambeinfuge. Es gibt allerdings auch Lebewesen bei welchen die beiden Seiten von vorneherein nicht spiegelsymmetrisch gleich sind, das sind z.B. die Plattfische (Seezunge).

Hier liegt eine physiologische Skoliose vor, was es diesen Fischen ermöglicht, "platt" statt aufrecht auf dem Meeresgrund zu schwimmen. Die Wirbelsäule und die Rippen sehen bei den Plattfischen entsprechend völlig verdreht aus. Trotzdem werden auch diese Lebewesen in Frieden alt, falls sie nicht vorzeitig in der Bratpfanne landen http://de.wikipedia.org/wiki/Plattfische ). Diese Fische werden jedoch nicht mit einer Skoliose geboren. Als Jungtiere sind sie genauso symmetrisch gebaut, wie alle anderen Wirbeltiere auch. Die Skoliose entwickelt sich erst im Laufe des Wachstums, wodurch diese Fische dann zu Plattfischen werden.

Beim Menschen ist dies auch nicht anders, mit dem Unterschied, dass die Skoliose für die Plattfische von Nutzen ist, für den Menschen eigentlich nicht.

Was hier zum Ausdruck kommen soll, das ist der Fakt, dass die Skoliose auf physiologischen Vorgängen beruht und prinzipiell keinen(!) Krankheitswert beinhaltet. Die Skoliose beim Menschen wird erst dann zur echten Krankheit, wenn der skoliotisch gewachsene Körper mit den heute möglichen chirurgischen Methoden zu einem vordergründig geraden Körper gezwungen wird (>Gestaltende Kräfte).

Die Skoliose entsteht im Wachstumsalter wenn die eine Körperseite anders wächst, als die andere.

Wenn der Körper wächst, dann formen sich die Knochen nach denjenigen Kräften, welche auf die Knochen einwirken. Diese Kräfte gehen von den Muskeln aus. Solange die Muskeln auf der rechten wie auf der linken Körperseite gleich stark und gleich lang sind, wächst der Körper spiegelbildlich symmetrisch und gleich. Er wächst "gerade".

Ändert sich dies jedoch und es entsteht irgendwo im Körper ein ungleicher Muskelzug im Verhältnis rechts gegen links, dann wird der wachsende Körper sich nach diesen ungleichen Muskelspannungen ausrichten müssen. Er wächst krumm, skoliotisch. Ungleiche Muskelspannungen entstehen durch Dehnüberlastungen (Stretching, Unfälle)

Ausgeglichene rechts-links-Verhältnisse gibt es meist nur bei der Geburt. Wenn der Mensch auf der Welt ist, ist er unterschiedlichen Belastungsreizen ausgesetzt, die dazu führen, dass die ausgeglichene Situation zunehmend verloren geht. Die Symmetrie geht mehr oder weniger verloren.

Solange ein Mensch sich im Wachstum befindet, passen sich alle(!) Teile des Körpers gegenseitig an. Wenn die linke Seite anders wächst als die rechte Seite, dann sind diesem ungleichen Wachsen alle Teile des gesamten Körpers angepasst. Es sind bei der Skoliose also nicht nur Rippen und Wirbel "verbogen" sondern sämtlich Knochen vom Kleinfinger über den Schädel bis zum Großzeh. Da dies im Wachsen geschieht und alles sich gegenseitig anpassen kann, hat dies jedoch keinerlei Krankheitswert. Der Körper ist zwar krumm, in sich jedoch stimmig.

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Ein Skoliotiker ist somit genauso gesund wie ein Nicht‐Skoliotiker! Ein Skoliotiker muss keineswegs mit speziellen Schmerzen rechnen, nur weil er Skoliotiker ist. Da der Skoliotiker in die anatomische skoliotische Form hineingewachsen ist, ist er funktionell ebenso gesund, wie ein Nicht-Skoliotiker.

Die Schmerzen, die beim Skoliotiker entstehen, haben die gleiche Ursache, wie die Schmerzen beim Nicht-Skoliotiker. Die Falle, in der ein Skoliotiker steht, besteht darin, dass durch die Wirbelsäulenverkrümmung die Ursache allfälliger Schmerzen von vornherein festzustehen scheint und tieferes Denken erst gar nicht einsetzt.

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Die konventionelle Therapie besteht aus jahrelangen Korsettanwendungen mit anschließender High- Tech-Operation an der Wirbelsäule. Und das ist das schlimmste, was man einem Menschen antun kann, denn mit den gewaltsamen Formänderungen gehen entsprechende Funktionsminderungen einher. Schmerzen sind dabei noch die harmloseren Probleme.

Gegen die Begradigungsoperation wäre nichts einzuwenden, wenn damit nicht aus einem zwar verkrümmten insgesamt jedoch gesunden Körper ein dauerhaft kranker Körper gemacht würde.

Bei der Operation wird eine Teilstrecke der Wirbelsäule mittels eine Stange begradigt. Dies sieht dann optisch "gesünder" aus. Dabei wird vergessen, dass der restliche Körper nach wie vor in seiner Gesamtheit immer noch krumm ist. Die Zusammenarbeit der einzelnen Teile des Körpers, also aller Knochen, aller Muskeln und Bänder ist mit der Operation zerstört. Ein gesunder Körper wird zum kranken Körper weil mit der Operation die relativen Funktionen zwischen der rechten und der linken Körperhälfte blockiert werden. Die beiden Hälften können nicht mehr zusammenarbeiten.

Es ist naiv, zu glauben, dass die Schrauben und Stangen, die in die Knochen eingebaut werden sehr lange stabil halten. Die Muskeln an den operierten Knochen bleiben schließlich die alten und versuchen mit jedem Atemzug den Knochen wieder dorthin zu bewegen, wo er vorher gewesen war. Dies führt unweigerlich zu Biegemomenten im Schraubensitz mit der Folge, dass die Schrauben früher oder später auslockern bzw. brechen (Ermüdungsbrüche). Irgendwann ist das Ganze restlos instabil, womit dann die Folgeoperation ansteht.